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Was brauchen Gruppen, um Verhaltenslernen zu unterstützen?

Neues Verhalten wird dauerhaft durch Übung gelernt. Besonders in der Erwachsenenbildung sind Lernende aber auf sich gestellt, wenn sie neue Muster nachhaltig in ihr Verhaltensrepertoire übertragen wollen (Lerntransfer) . Hier können Lerngruppen unterstützen. Es gibt bereits Erfolgsmodelle: Communities of Practice, Work-out-Loud, kollegiale Supervision, usw. – diese Formen begleiten Lernende dabei, neues Verhalten praktisch umzusetzen.
Ein Leitfaden ist sehr hilfreich für neue Gruppen, um produktiv miteinander ins Gespräch und in die Zusammenarbeit zu kommen. Dabei ist es möglich, dass jede Lernende ihr eigenes Ziel verfolgt. Voraussetzung ist, dass alle bereit sind sich für eine definierte Zeit (z.B. 12 Wochen) mit einem Lernthema zu befassen und sich die Gruppe regelmäßig trifft. Das kann virtuell sein oder lokal, wichtig ist eine Verbindlichkeit der Teilnehmenden. 
Die folgenden Punkte sind ein Vorschlag für die Inhalte, die hilfreich sind für die Entwicklung der Zusammenarbeit und den produktiven Lernprozess.

Kennenlernen

  • Vorstellungsrunde
  • Warum bin ich hier? 

Die Lernreise vorbereiten

  • Alle Mitglieder der Lerngruppe formulieren für sich ein Lernziel 
  • Sie beschreiben, warum oder wofür Ihnen das Ziel wichtig ist
  • Wenn ein Mitglied mehrere Ziele hat, wählt er das aktuell wichtigste aus – 
  • Wenn es ein großes Ziel ist, unterteilen sie es in kleine Schritte und beschreiben eine Lernreise
  • Sie überlegen, welche ihrer Stärken dabei helfen können, das Ziel zu erreichen und wie
  • Sie legen fest, wie oft sie sich treffen wollen (virtuell oder lokal)
  • Sie checken ihre Ressourcen: was sie selbst mitbringen und was andere (evtl. ein Kurator) zur Verfügung gestellt haben
  • Sie checken die Tools: welche Online-Tools wollen wir in der Gruppe nutzen?

Auf der Reise

währen der Treffen

  • Jedes Mitglied berichtet, wo es gerade steht und welche Erfahrungen es im Zusammenhang mit seiner Lernreise gemacht hat
  • Fortschritte
  • Hindernisse
  • Zufriedenheit mit dem Ergebnis
  • Klärungs- und Unterstützungsbedarf wird angemeldet
  • Kollegiale Beratung
  • Jedes Mitglied formuliert den nächsten Schritt hin auf sein Ziel und erhält Rückmeldung dazu
  • => SMARTe Ziele

Boxenstopp

einmal im Monat
  • wie gut hat es bisher geklappt? 
  • womit habe ich gute Erfahrungen gemacht?
  • Wie wichtig ist mein Ziel noch für mich? Muss es verändert werden?
  • wie zufrieden bin ich mit der Zusammenarbeit in der Gruppe?
  • was gefällt mir gut?
  • was wünsche ich mir noch?
  • wie können wir unsere Fortschritte feiern?

Feier am Ziel

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Wenn Du Fragen, Ergänzungen oder Korrekturen an diesem Reiseplan für Gruppen hast, würde ich mich freuen, davon zu hören. Ich heiße Ruth Habermehl und Du erreichst mich über kontakt@zufriedenleben.eu. 
Einige meiner direkt benennbaren Quellen für diese Struktur sind: 
  • Barbara Langmaak/Michael Braune-Krickau: Wie die Gruppe laufen lernt, München 1989
  • Robert Biswas-Diener/Ben Dean: Positive Psychology Coaching, Wiley & Sons, 2007
  • Die Leitfäden für Working out Loud und LernOS als Beispiele
  • Ina Weinbauer-Heidel: Was Trainings wirklich wirksam macht, Hamburg 2016


CC0

Soweit gesetzlich möglich wird für den FAQ-Beitrag ‚Was brauchen Gruppen, um Verhaltenslernen zu unterstützen?‘ auf alle Urheberrechte und verwandten Schutzrechte verzichtet.

Urheber/innen:

Dieser Eintrag wurde von den #Edunauten erstellt.

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