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Wie lässt sich ein Präsenz-Workshop in ein Online-Lernangebot umwandeln?

Dieser FAQ-Beitrag erklärt in 6 Schritten, wie ein ca. eintägiger Präsenz Workshop sehr niederschwellig in ein Online-Format umgewandelt werden kann.

1. Zeitlich strecken

In einem Online-Kontext kann flexibler mit Zeiten umgegangen werden, als in einem reinen Präsenz-Angebot. Es ist deshalb nicht erforderlich, dass sich eine Lerngruppe, die sich ansonsten in Präsenz für einen Tag an einem bestimmten Ort getroffen hätte, alternativ für einen Tag oder mindestens ein paar Stunden in einem Video-Konferenz-Raum trifft. Stattdessen empfehlenswert: Zeitlich strecken! Gut geeignet ist für einen eintägigen Präsenz-Workshop ein ca. 4tägiges Online-Format, in dem die Teilnehmenden zum größten Teil selbstbestimmt und flexibel lernen können. Die Materialien bleiben auch nach diesem Zeitraum abrufbar.

2. Mini-Online-Lernumgebung einrichten

Ein Online-Lernangebot sollte eine Online-Lernumgebung haben. Gemeint ist damit eine Adresse im Netz, auf der Teilnehmende alle Informationen finden, die sie zu dem Lernangebot brauchen. Sie muss für Teilnehmende insbesondere die folgenden Fragen beantworten: Was passiert wann? Wo finde ich was? Was muss ich zur Beteiligung beachten/ was brauche ich dazu? Wo finde ich Hilfe bei Fragen? Vor diesem Hintergrund ist die ‘Online-Lernumgebung’ also praktisch nicht viel mehr als eine Online-Linkliste – und schnell gestaltet.

Hilfreiche Tools zum Einrichten einer Online-Lernumgebung sind zum Beispiel telegra.ph. Damit lassen sich anonym und ohne Anmeldung, Inhalte im Netz veröffentlichen. Wer mehr Gestaltungs- und vor allem flexible Anpassungsmöglichkeiten sucht (und vor HTML nicht erschrickt) kann auch die Plattform Glitch nutzen. Hier findest Du eine Muster-Online-Lernumgebung zum Remix.

  1. Flipped-Angebot zum Einstieg überlegen

Ein guter Start in ein Online-Lernangebot ist ein nicht-synchrones Angebot. Gute Möglichkeiten dazu können sein, eine Mentimeter-Umfrage unter den Teilnehmenden zu Erwartungen zu machen (schöne Ergebnisse gibt es mit der Schlagwortwolke) oder auch nur eine simple Vorstellung mit ein paar Sätzen in einem Etherpad.

Außerdem lohnt es sich, ein paar Materialien zum Einstieg in das Thema zur Verfügung zu stellen. Diese müssen in der Regel nicht neu gestaltet werden, denn das Netz ist voll mit Lerninhalten. Die Kunst liegt hier in der klugen Kuratierung: Welche Inhalte helfen Teilnehmenden am besten dabei, gut in das Thema einzusteigen? Schön ist es auch, schon bestehende Materialien mit ergänzenden, selbst gestalteten Materialien ‘aufzuwerten’. Beispiel: Ich nutze einen gefundenen Blogbeitrag als Lerninhalt – und ergänze dazu einen von mir gestalteten H5P-Inhalt, mit dem Teilnehmende überprüfen können, ob sie die wesentlichen Punkte verstanden haben.

4. Webinar (= synchroner Termin) für Austausch konzipieren

Ein synchroner Austausch sollte möglichst nicht länger als eine Stunde sein – und es ist dabei noch wichtiger als in Präsenz-Formaten, sich vorab Gedanken über das Ziel dieses Webinar-Parts zu machen – und dann den zeitlichen Ablauf möglichst gut zu planen. Zentral ist, dass Teilnehmende motiviert werden/ bleiben, sich mit den Lerninhalten zu befassen – und sich direkter mit Kolleg/innen austauschen können. Darum ist weniger Input wichtig, sondern mehr gut angeleiteter Austausch. Eine niederschwellige Videokonferenz-Lösung ist Jitsi Meet.

5. Erkundungsaufgaben mit Support anbieten

Der wichtigste Teil des Online-Angebots sind ‘Erkundungsaufgaben’ zu dem Thema des Online-Lernangebots, die Teilnehmende selbstbestimmt und flexibel bearbeiten können. Weitergegeben werden können diese über die Mini-Lernumgebung. Dort sollte auch zu einer kollaborativen Schreibumgebung verlinkt werden, in der ‘Ergebnisse’ geteilt und kommentiert werden können. Parallel zu den Erkundungsaufgaben sollte es das Angebot eines Online-Supports geben. Dank der eingerichteten Online-Umgebung können sich Teilnehmende oft auch untereinander helfen.

6. Abschluss & Reflexion ermöglichen

Wie der Abschluss gestaltet wird, hängt von den Teilnehmenden und dem Thema ab. Denkbar ist sowohl ein weiteres Webinar-Format, als auch eine ähnliche Gestaltung wie beim Einstieg: mit Umfrage oder Etherpad. Bei der Webinar-Variante können z.B. vorab noch offene Fragen gesammelt und dann beantwortet werden.

Wer Teilnehmenden zusätzlich zum Abschluss eine Möglichkeit geben will, ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und Vorsätze zu fassen, kann auf das Tool Mailnudge verweisen.


CC0

Soweit gesetzlich möglich wird für den FAQ-Beitrag ‚Wie lässt sich ein Präsenz-Workshop in ein Online-Lernangebot umwandeln?‘ auf alle Urheberrechte und verwandten Schutzrechte verzichtet.

Urheber/innen:

Dieser Eintrag wurde von Nele Hirsch während der #Edunauten erstellt.

Bei Fragen zur Verwendung dieses Beitrages findest Du hier die Nutzungsbedingungen.

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