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Wie können erfahrene Lernende ihr Können oder ihre Kompetenzen an neue Lernende weitergeben und sie ermächtigen?

Wenn jemand+ z.B. das Stricken lernen möchte, geht das am besten, wenn jemand+ da ist, bei dem er zunächst einmal zuschauen kann und der es ihm dann persönlich beibringt. Dabei sieht der „Strick-Mentor+“ sofort, wo welche Tipps weiterhelfen, er kann direkt auf individuelle Eigenarten des Lernenden eingehen, motivieren, assistieren und zum Lernerfolg verhelfen.

Wer niemanden+ kennt, der ihm das Stricken persönlich beibringen kann, findet im Netz schnell Tutorials und Erklärvideos, um es auf diese Weise zu versuchen. Allerdings können dann in der Praxis unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten. Es kann sein, dass der Lernende aufgibt, obwohl vielleicht nur ein kleiner Tipp gefehlt hätte. Vielleicht müsste nur eine Kleinigkeit verändert werden (Faden straffer/lockerer halten, andere Wollqualität wählen usw.), die ein Strick-Könner schnell erkennen würde, wenn er einen kleinen Blick auf den Lernprozess werfen könnte.

Hier können persönliche Online-Treffen helfen: Der Könner+ macht es vor und schaut dem Lernenden zu. Sie führen Bewegungen synchron aus, der Könner+ kommentiert dabei die einzelnen Schritte. Ideal ist es, wenn der Lernende+ immer nach Bedarf einen Ansprechpartner+ findet, der ihm online bei Fragen weiterhelfen kann und gezielt Rat weiß.

Diese informelle, freundschaftlich-hilfsbereite Art des Vermittelns lässt sich auch auf schulische Themen anwenden und wird unter Freunden oder in der Familie auch so praktiziert.

Dort spricht man nicht von „Abgucken“ sondern von „Zeigen“ oder „Beobachtungsmöglichkeit bieten“. Übe-Phasen werden durchaus auch gemeinsam ausgeführt – mit abnehmender Unterstützung des „Könners“.

Beispiel Grundschule: (Erfahrungsgemäß bedarf es einer Moderation oder Begleitung, wenn es sich um jüngere Kinder handelt. Diese Rolle können sowohl Eltern als auch Lehrer oder außerschulische Lernpaten übernehmen.) Ein älteres Kind lernt vom Lernbegleiter, wie man das Einmaleins an ein jüngeres Kind vermitteln kann und probiert es in einem moderierten Online-Treffen aus (z.B. über Jitsi). Wenn das gut klappt, kann es anschließend auch selbstständig Lernassistenz leisten – in der persönlichen Begegnung ebenso wie in selbstorganisierten Online-Treffen. (Achtung: Kinderschutz beachten!) .

Beispiel Oberschule: Schüler+ trainieren gemeinsam die Präsentation einer Gruppenarbeit, indem sie sich online treffen und wie Schauspieler ihre Sprechrollen gemeinsam mit gegenseitiger Assistenz einüben.

Dieses Prinzip des gemeinsamen Lernens in Stufen (Beobachten, Einüben, Können, Weitergeben, Anwenden) lässt sich auf alle Lernthemen anwenden.

Beispiel-Praxisprojekt: www.LOA.jetzt


CC0

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